BEST TIME OF YOUR LIFE – Warum deine Kindheit NICHT die beste Zeit deines Lebens ist

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„Noch einmal Kind sein“, „Kinder haben es leichter“ und jede andere Form von kindheitsverherrlichenden Sprüchen sind ein Synonym dafür, dass das eigene Erwachsenenleben ziemlich beschissen läuft. Die Kindheit lockt damit, dass man keinerlei Verantwortung hat – für nichts. Es entstehen keine Verpflichtungen, man hat die Illusion, keine Probleme zu haben, keine Sorgen, Mama und Papa regeln alles.

 

Doch wer keine Verantwortung hat, hat auch keine Macht.

 

Wer keine Macht hat, kann nichts tun. Wer sich nach seiner Kindheit sehnt, will in Wirklichkeit nicht „Schuld“ an seinem vertanen Glück sein…

DOCH! es gibt jede Menge Gründe, weshalb die Kindheit eben NICHT die beste Zeit deines Lebens ist und wenn du sie dir erstmal vor Augen führst, kannst du endlich beginnen, dein Leben hart zu feiern, anstatt in Nostalgie zu schwelgen.

Auf geht’s…

  1. Du kriegst deinen Scheiß noch nicht geregelt

Mal abgesehen davon, dass du noch nicht weißt, welcher Scheiß überhaupt geregelt werden muss, wie du dein eigenes Geld verdienst, deine Karriere aufbauen sollst, dass du Steuern zahlen musst, etc., hast du noch nicht die geistige Reife erreicht, um zu wissen, was für dich gut ist und wo du zu mindestens nach Antworten auf deine Fragen suchen sollst. Du bist noch nicht bereit zur Selbstständigkeit. In deiner Kindheit bist du noch das, was man auf gut Englisch ein „hot mess“ nennt.

Als Erwachsener wirst du ebenfalls nicht alles wissen oder können – ABER du weißt, wo du suchen sollst. Du weißt, dass du Google fragen kannst. Du kannst Kurse und Seminare belegen. Aber vor allem hast du die notwendige Erfahrung, um mit allem klarzukommen, was du dir vornimmst.

  1. Du kannst keine eigenen Entscheidungen treffen

Was auch immer du tun oder lassen willst … muss erstmal von Papa und Mama genehmigt werden. Auf welche Schule du gehst, bis wann du unterwegs sein darfst, in manchen Fällen sogar, was du mit deinem Leben machen darfst unterliegt nicht deiner Entscheidung. Rechtlich gesehen, kannst du dagegen auch nicht viel ausrichten. Der, der das Sorgerecht für dich hat, hat auch das Sagen. Natürlich kannst du darauf hoffen, dass deine Eltern deine Wünsche und Träume berücksichtigen, doch das letzte Wort haben nun mal sie.

Erinnerst du dich noch, was ich über die Verantwortung und die Macht gesagt habe? Genau das ist damit gemeint. Es mag verlockend klingen, das Ruder aus der Hand zu geben, man muss sich dann aber auch mit dem Kurs abfinden, der eingeschlagen wird. Und glaube mir: Es ist um Unmengen besser für sein Glück verantwortlich zu sein, als den Eltern die Schuld für sein Unglück in die Schuhe zu schieben.

Als Erwachsener unterliegt jede – WIRKLICH JEDE – Entscheidung dir. Wenn dir der Job nicht gefällt, suchst du dir einen anderen. Möchtest du in ein anderes Land ziehen, dann tust du es, denn niemand kann dich aufhalten. Möchtest du dich auf ein bestimmtes nebenberufliches Projekt konzentrieren, meckert keiner, wenn du schummelst und dir einen Krankenschein holst, um mehr Zeit zu haben. Du alleine bestimmst, was für dich wichtig ist und worauf du dich konzentrierst und wie du mit welcher Situation umgehst. Alle – WIRKLICH ALLE – Entscheidungen sind dir überlassen.

  1. Du bist NICHT frei

Egal wie gnädig deine Eltern waren und bei wem du alles übernachten durftest – du warst nie vollkommen frei. Wenn dir eure Wohnung oder Haus nicht gefallen hatte, konntest du nicht die Koffer packen und dir eine andere Bleibe suchen. Du hattest ebenfalls keinen Einfluss auf das, was du lernen und worauf du dich konzentrieren wolltest. Wir ALLE mussten in die Schule – DIESELBE Schule. Biologie, Mathe, Geschichte, Erdkunde und der ganze andere Kram – ob du wolltest oder nicht, du MUSSTEST es lernen. Solltest du eher Begabungen für Nebenfächer wie Kunst oder Musik entwickeln, war das völlig egal, wenn du in den Standardfächern, die jedem aufgezwungen wurden nicht brillieren konntest. Eine ausgiebige Entwicklung von Interessen war also nicht möglich.

Als Erwachsener kannst du allein bestimmen, welcher Tätigkeit, welcher Mission oder welchem Abenteuer du dein Leben widmen willst. Du kannst das studieren und dir das aneignen, was du willst. Natürlich kann es das eine oder andere Fach geben, was die „nicht liegt“ oder was dich nicht so brennend interessiert. Wenn du dich jedoch in ein Informatikstudiengang eingeschrieben hast, wird es unwahrscheinlich sein, dass sie dich im Studium mit der Anatomie des Menschen oder einer Gedichtanalyse quälen.
Und solltest du mitten im Studium oder nach dem Studium feststellen, dass du eher was anderes machen willst, so kannst du wechseln und dich etwas anderem widmen. Du bist vollkommen frei und ungebunden, um das zu machen, was du willst.

  1. Deine Spielsachen sind klein und unbedeutend

Ja, für ein Kind sind Barbie-Puppen und Spielzeugautos eine tolle Sache, um grobmotorische Bewegungen zu üben und die Kreativität zu fördern, etc. Das ist wichtig für die geistige und körperliche Entwicklung.

Aber die Spielsachen, die wir uns als Erwachsene kaufen, sind zu 100% auf unsere Befriedigung und unser Wohlbefinden ausgerichtet (zumindest, wenn wir das so wollen).

Wir können unser Geld in Autos, wunderschöne Urlaube, köstliche Restaurantbesuche und jede Menge andere schöne Sachen investieren. Unsere Spielsachen sind größer und cooler, aber vor allem kreativer.

  1. Du musst um Erlaubnis bitten

Alles was du tust, muss abgesegnet werden. Was nicht abgesegnet wurde, machst du vorsichtshalber mal nicht. Spontane Aktionen sind daher unmöglich, außer man ruft vorher Mama an UND sie sagt „ja“. An sich fragst du bei allem nach Genehmigung, was dir gefällt und du für dich als notwendig siehst. Du siehst etwas im Laden, was dir gefällt? Mama muss es dir erlauben. Du träumst davon Gitarre zu spielen? Wenn Papa das nicht will, wirst du das aber nicht. Du träumst davon Superstar zu sein und zu singen? Passt es deinen Eltern nicht in den Kram, bekommst du keinerlei Unterstützung, Gesangsunterricht oder die Erlaubnis an Shows teilzunehmen.

Als Erwachsener musst du niemanden um Erlaubnis bitten. Du bist der Herr im Haus deines Lebens. Du allein bestimmst was du machen darfst und was nicht – oder eher, was du dir gönnst und was nicht.

  1. Du bist nicht für dein eigenes Glück verantwortlich

Kinder können sich für die kleinsten Dinge begeistern und sich über die winzigsten Dinge freuen – wenn die Eltern es ihnen erlauben. Solltest du jedoch vor Freude zu laut toben, wirst du höchstwahrscheinlich ermahnt.

Hattest du als Kind außergewöhnliche, fantasievolle Karrierepläne? Wolltest du vielleicht Astronaut oder Sängerin werden? Wolltest du Schlangenzähmer in Italien werden oder bei der FBI arbeiten? Dann haben deine Eltern dir wahrscheinlich gesagt, dass du was „vernünftiges“ und „realistischer“ werden sollst.

Vermutlich warst du am Boden zerstört, denn deine Träume hätten dich glücklich gemacht, aber Mama und Papa wissen ja alles besser. Sie sind schon groß und schlau.

Als Erwachsener musst du dir keinen Bullshit von Mama und Papa aufbinden lassen, denn nur weil sie etwas nicht geschafft haben, heißt es nicht, dass du es nicht wirst. Überhaupt wird das was möglich oder unmöglich ist von den Leuten bestimmt, die etwas nicht geschafft haben – sonst wäre es ja möglich. Höre daher nicht auf andere, sondern nimm dein Glück selbst in die Hand. Das was dich glücklich macht ist IMMER möglich.

  1. Du kannst dich nicht vollständig selbst-erfüllen

Welchen Aktivitäten du deine Zeit widmest hängt davon ab wie viel Zeit dir nach der Schule und den Hausaufgaben bleibt und was deine Eltern dir erlauben. Hast du Pech, musst du diese Zeit noch mit außerschulischen Aktivitäten teilen, die deine Eltern dir aufgezwungen haben, wie Ballett(, weil das ja alle Mädchen machen), Fußball(, weil das ja alle Jungen machen), Klavier spielen(, weil man mindestens ein Instrument spielen sollte, um vor den Nachbarn und Verwandten anzugeben) usw.

Dein Erwachsenendasein kannst du vollkommen der Selbsterfüllung widmen. Von der Berufs und Karrierewahl, bis zum Hobby kann alles auf das ausgerichtet sein, was dich in dein persönliches Paradies bringt und dich in voller Pracht erfüllt.

  1. Zuhause ist wo Mama und Papa sind

…weil Mama und Papa bestimmen, wo du lebst.

Bist du jedoch erwachsen, bestimmst du selber in welchem Land, in welcher Stadt, in welcher Gegend, in welcher Wohnung, in welcher Einrichtung und in welchem Lebensstil du lebst.

  1. Du bist was du isst und du isst, was deine Eltern erlauben

Natürlich kannst du alles essen, was du willst. Solange es einer vernünftigen Ernährung nach den Vorstellungen deiner Eltern entspricht. Aber nicht alle Eltern würden eine vegetarische oder vegane Ernährung erlauben. Wenn deinen Eltern eine Diät nicht passt, wird es Ärger geben.

Als Erwachsener kannst du deine Ernährung komplett an deine Bedürfnisse anpassen. Egal ob Vegetarisch, Vegan, Rohkost oder Fast Food ohne Ende. Du bestimmst, was du in deinen Körper lässt und was eben nicht.

  1. Du lebst unter Beobachtung

Mit wem du dich triffst, was du machst, was deine Hobbies sind, welche Shows oder Filme du schaust. Alles kriegen die Eltern mit. Das kann zu Bemerkungen aller Art führen. Kommentaren, dass du dir mit „Schwachsinn“ die Zeit vergeudest, dass deine Freunde dumm und scheiße sind, oder dass du kindische Filme oder zu brutale Sendungen schaust. Du bist automatisch Beurteilungen ausgesetzt. Ein „Privatleben“ gibt es in der Kindheit nicht.

Sobald du erwachsen bist und dein eigenes Leben führst – vor allem wenn es in den eigenen vier Wänden ist. Du kannst alles geheim halten, was du für dich behalten willst.

  1. Dein Umfeld ist vorbestimmt

Wo du hingehst, um Leute kennen zu lernen wird von deinen Eltern überwacht und bestimmt. Deine Schule ist ein Umfeld, was du dir nicht aussuchen kannst. Solltest du gemobbt werden, bedeutet es nicht immer, dass jemand was dagegen unternimmt und du die Klasse oder Schule wechseln kannst. Deine Eltern sind ebenfalls ein Umfeld, welches du nicht aussuchen kannst. Sollten sie negativ, pessimistisch, toxisch oder gemein sein, sollten sie vielleicht sogar zur häuslichen Gewalt neigen, kannst du ebenfalls nicht immer etwas dagegen tun.

Als Erwachsener kannst und solltest du die Entscheidung treffen, mit wem du dich umgibst. Denn dein engstes Umfeld bestimmt, wer du bist.

  1. Du löst Probleme nach bestimmten Regeln

Als Kind bestimmen deine Eltern, was ein Problem ist und wie es zu lösen ist. In einigen Fällen wird es auch richtig sein, z.B. dass eine Wunde sich entzünden kann und daher gereinigt werden muss. Aber nicht alles was deine Eltern als Problem oder gar Katastrophe ansehen wird ein Problem oder eine Katastrophe sein. Solltest du zum Beispiel eine schlechte Note schreiben, ist es noch lange nicht der Untergang, den einige Eltern beschreiben. Solltest du dich als schwul, lesbisch oder bisexuell outen ist es auch nicht das Drama, was sie darin evtl. sehen. Hast du eine ausgefallene Wunschkarriere die nicht ihren Vorstellungen entspricht, ist das vielleicht, ihrer Meinung nach, ein Problem – aber es ist nicht deins.

Als Kind hast du jedoch nicht so viel Entscheidungsfreiheit, wenn es um deine Einstellung zu Problemen oder die eigentliche Problemlösung geht. Als Erwachsener jedoch kannst du selber rational einschätzen, was für DICH zu einem Problem werden kann und wie du es zu deinem Gunsten lösen kannst.

  1. Du hast kein/kaum Geld

Selbst wenn du Eltern hattest, die dir Taschengeld gaben, war es eine lächerliche Summe im Vergleich zu dem, was du als Erwachsener verdienen kannst. Auch mit Nebenjobs kann man im Kindesalter aufgrund der gesetzlichen Regelungen recht wenig reißen.

Als Erwachsener liegt der Vermögenseinkommen bei dir. Du allein bestimmst, welche finanziellen Ziele du dir setzt und wie du sie erreichst.

  1. Du erlebst keine richtigen Abenteuer

Die größten Abenteuer erlebst du als Kind in deiner Fantasie, oder wenn Mama und Papa dich nach Disneyland fahren.

Als Erwachsener kannst du auf richtig große Abenteuer gehen und das so oft du willst. Du kannst wilde Safaris erleben, Urlaub in den aufregendsten Ländern machen, mit exotischen Tieren schwimmen gehen, Fallschirmspringen, auf einem Pferd durch die Wüste galoppieren und all das ausleben, was deine Fantasie in deiner Kindheit hergab.

  1. Du lebst dein Leben nach fremden Regeln

Als Kind hört man öfters Sätze wie: „Solange du deine Füße unter meinem Tisch hast….“ Man passt sich den Regeln des Hauses an, in das man hineingeboren wurde.

Als Erwachsener bestimmst du deine eigenen Regeln, oder du entscheidest dich überhaupt keine Regeln zu haben. Alles bleibt dir überlassen…

  1. Du wirst nicht ernst genommen

Es wird viel über die „Jugend von Heute“ gelästert, wobei die „Jugend von Heute“ bereits viele Generationen gesehen hat. Es ist ganz so, als hat es nichts mit der Jugend, sondern mit dem Zeitalter und der Entwicklung der Gesellschaft zu tun. Dennoch werden Kinder und Jugendliche nur sehr selten ernst genommen, denn was haben die doch schon für Probleme. Die haben eine ganze Menge Probleme, danke der Nachfrage…

Als Erwachsener ist Respekt und Ansehen vielleicht nicht garantiert, aber man kann einige Dinge in seinem Verhalten oder Reaktion ändern, um ernst genommen zu werden.

 

Fazit: NATÜRLICH kann man die glücklichste aller Kindheiten haben, aber es hängt stark von den Eltern ab. Sie haben die Verantwortung für dich und damit für dein Leben, dein Glück, dein Schicksal. Sie sind das Umfeld, was du dir nicht aussuchen kannst. Solltest du daher mit ihnen Pech haben, wird dein Leben auch aus Pech bestehen und dich demotivieren.

Als Erwachsener hast du allein die Verantwortung für dich, dein Leben, dein Glück, dein Schicksal, deine Bestimmung und alles andere. Nichts kann dir die Karten versauen oder deine Pläne durchkreuzen – außer du lässt es zu. Aber vor allem hat niemand rechtlich die Macht über dich. Mache was daraus….

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