BULLSHIT FASTEN –Gönn‘ dir eine gossipfreie Woche-

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Ob über Facebook, Instagram, Twitter, Snapchat, Fernsehen, Radio oder auch im direkten Kontakt mit Menschen – wir leben in einem Zeitalter des Informationsüberschusses und werden förmlich zugespamt mit dem neuesten Klatsch und Tratsch und scheinbar dringenden „this just in“-News. Von morgens bis abends saugen wir alles auf, was unser Newsfeed ausspuckt, was in den seltensten Fällen etwas Positives ist. Insbesondere scheinen die Schlagzeilen immer krasser, schockierender, lockender zu werden, um alle anderen zu überbieten.

Darüber hinaus treffen wir uns mit Freunden und Bekannten, die uns Neues aus ihrem Leben berichten. Doch ehe man sich versieht, erwischt man sich dabei, wie man seit 20 Minuten über deren Arbeitskollegen, Eltern, Ehepartner oder Gott weiß wen lästert. Oft kennt man die Person nicht einmal selber, aber der besten Freundin zuliebe würgt man ein zustimmendes „Boah, ja, voll die Bitch!“ aus.  

 

Doch brauchen wir alle Informationen die wir bekommen? Müssen wir alles aufnehmen, nur weil es kostenlos ist? Was kann es uns antun und müssen wir es zulassen?

 

In einem meiner letzten Beiträge „RADIKALE VERÄNDERUNG – Werde die Person, die du immer sein wolltest!“ betonte ich die Wichtigkeit dessen, WAS wir lesen. Der Input den wir uns geben definiert und formt uns – „Du bist, was du liest!“. Die Menschen und unser Umfeld machen uns zu dem, was wir sind – basierend auf den Informationen, die wir durch sie erlangen. Wenn wir also ungezügelt einen Wasserfall an Medien und Gossip auf uns einprasseln lassen – hilft uns das wirklich weiter in dem, was wir wollen? Werden wir dadurch der Mensch der wir sein wollen oder das komplette Gegenteil?

 

Was ist „Bullshit“ Fasten?

„Bullshit“ Fasten kann alles sein was du willst – Social Media Detox, das Unfollowen toxischer Menschen oder Seiten, Aussortieren des Freundeskreises oder das Meiden bestimmter Personen und Verwandten. Es geht darum in erster Linie die volle Verantwortung und Kontrolle über den Informationsfluss zu erlangen, dem man sich aussetzt. Wenn das, was uns umgibt, uns formt, müssen wir uns dem aussetzen, was wir im Leben haben wollen. Wir müssen die Meldungen, Berichte und Auskünfte in unseren Alltag integrieren, die uns anregen, Ideen bringen, inspirieren, korrekt informieren, nähren, besser und glücklicher machen. Berichte und Mittelungen, die uns aufregen, nerven, stören, unsere Ängste hervorrufen und kreieren, wütend machen oder in irgendeiner Form negativ beeinflussen gehören jedoch verbannt. Dazu zählen auch Freundinnen und Freunde die gerne negativ über andere reden und sich über alles und jeden auslassen müssen. Dazu gehören Klatschkolumnen, die nur dazu dienen überwiegend falsche, übertriebene und gänzlich verwerfliche oder unwichtige Informationen über Celebrities zu bringen, die keinen etwas angehen. Dazu zählen vor allem leere Clickbaits, die durch den Schockeffekt und Neugierlücke Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber weder Fakten, noch Mehrwert liefern. Dazu zählen auch Facebook-Freunde, die zwar nicht gerade mit guten Sprachkenntnissen glänzen, dafür einen aber mit unwichtigen Beiträgen zuspamen.

 

Warum sollte man „Bullshit“ Fasten?

1. Dummheit

Wie oft lesen wir Dinge, über die wir mit den Augen rollen, uns aufregen und an der Menschheit zweifeln? Seien es Lügengeschichten, rassistische, diskriminierende oder intolerante Aussagen, als „Fakten“ herausgegebene „Neuigkeiten“ oder nichts aussagende, sprachlich mangelhafte Postings.

Doch noch schlimmer, als solche Dinge zu lesen, ist es, solche Dinge in den eigenen Gebrauch aufzunehmen.

Remember: Du bist, was du LIEST!

 

„Bullshit“ Fasten verschafft uns den notwendigen Abstand, um alles subjektiv zu betrachten und auszusortieren, was wirklich relevant und was reiner gossip ist. Wir fangen an, mehr darauf zu achten, welche Quellen wertvoll sind. Lesen mehr gute Bücher, hören tolle, wertvolle Podcasts und Hörbücher und widmen uns Fachartikeln zu Themen, die uns wirklich interessieren.

 

2. Zeitvergeudung

Social Medias rauben uns die Zeit in beinah hypnotisierender Weise. Wie Lotosesser (wer nicht weiß was gemeint ist sollte Percy Jackson – Diebe im Olymp schauen, oder sich in die griechische Mythologie einlesen) driften wir durch den Newsfeed, inhalieren Memes, bunte Bilder von schöner Kleidung, Autos, Reiseorten, Essen und geben uns dem bedeutungslosen, flüchtigen Gossip hin, als gäbe es keinen Morgen. Ehe man sich versieht, hat man Stunden vergeudet, die man in etwas Produktives hatte stecken wollen. Wertvolle Zeit ist für nichts geopfert worden und dabei ist Zeit die einzige Ressource, die wir niemals wiederbekommen!

 

Entziehen wir uns jedoch dem „Bullshit“, können wir unsere Zeit gewinnbringender investieren. Zum Beispiel könnten wir uns mit kreativen, inspirierenden Menschen treffen, mit denen wir Ideen und Visionen besprechen könnten. Und wenn man mal über Personen spricht, dann über die, die einen inspiriert haben und die man schätzt und als Mentor oder Vorbild sieht.

Mit der neugewonnenen Zeit kann man außerdem so viel anstellen. Man kann sie mit seinen liebsten Menschen verbringen, ein Abenteuer antreten, ein neues wundervolles Hobby aufnehmen und und und….

 

3. Fake News

Damit Wissen erst einmal zur Macht werden kann, muss das Wissen zunächst einmal eins sein – KORREKT! Leider sind die heutigen Medien geradewegs zugepflastert mit reißerischen Überschriften, hinter denen keine einzige Tatsache oder Beleg steht. Es geht vor allem um Schnelligkeit – wer als erster berichtet, der kriegt die meisten Klicks, Likes und Fame, der Wahrheitsgrad ist meist zweitrangig. Auch beim Lästern mit Freunden werden oft die verzerrtesten Versionen eines Ereignisses dargelegt, um den Interessantheitsgrad seines Lebens zu steigern. Gerade deswegen müssen wir uns umso genauer unsere Informationsquellen aussuchen.

 

Distanzieren wir uns von Zeit zu Zeit von dem „Bullshit“-Strom entlasten wir unser überfülltes Gehirn, damit es endlich aufatmen kann. Denn unser Kopf und Geist sind nicht unendlich – wo Input ist, muss Output sein – vor allem, wenn der Input in so massiven Volumen kommt.

 

4. Verzerrtes Selbstbild – Verzerrtes Weltbild

Wenn wir uns durch die Profile der Instagram Models und Influencer klicken, kommen wir irgendwann nicht umher, uns mit ihnen und ihrer photoshopten Welt zu vergleichen. Wie kann man nur so ein geiles Leben haben/kurz nach dem Aufstehen so gut aussehen/so einen interessanten Job haben/jeden Tag so viel erleben etc.? Liest man sich dann noch die motivational quotes durch, die sie oft unter ihren Bilder stehen haben und die so viel aussagen wie „Mit viel Arbeit kann man alles erreichen, was man will“ oder dass man einfach nur positiv denken muss, dann klappt schon alles ganz von alleine, bekommt man schon fast Panik, warum es dann bei einem selber nicht klappt. Unbewusst setzen wir uns einem permanenten Druck aus, der immer weiter genährt wird. Das Bild, was wir von uns selber haben fängt an, sich zu verzerren. Man hat das Gefühl dass der Selbstwert von Likes, Freunden und Followern definiert wird. Ebenso entsteht ein komplett falsche Bild von der Welt und wie unser Leben darin sein sollte.

 

Betreiben wir jedoch regelmäßig „Bullshit“ Fasten und gehen offline, normalisiert sich unsere Weltanschauung, die Angstzustände sinken, der Stress mindert sich und stehen nicht mehr unter Druck. Dadurch kann unser Geist aufatmen und wir haben bessere Laune und tanken neue Energie.

 

Wie „Bullshit“ fastet man?

Nehmt euch gelegentlich eine Woche und tut folgendes:

  1. Unfollowen (wem unfollowen zu viel ist, kann auch einfach die Benachrichtigungen für bestimmte Personen und Seiten abstellen)
  2. Zeitfenster setzen und nur zu bestimmten Zeiten bzw. für begrenzte Zeit einloggen (es gibt viele verschiedene Apps zum Blockieren bestimmter Seiten und auf dem Handy kann man einfach Instagram, Facebook etc. löschen, um nicht in Versuchung zu geraten)
  3. Bevor man einen Artikel oder Beitrag liest, sollte man sich fragen: „Ist der Beitrag nützlich informativ oder positiv unterhaltsam?
  4. Fülle die Zeit, die du normalerweise „online“ oder mit Menschen verbringst, die Negatives verbreiten, um etwas sinnvolles zu tun – lies das Buch, was du schon immer mal lesen wolltest, mache eine Danceparty, unternimm etwas sportliches, besuche ein Seminar/Museum/Ausstellung etc.
  5. Sollte dir jemand trotzdem versuchen, den neuesten „Gossip“ anzudrehen, frage die Person: „Warum erzählst du mir das?“ Damit weist du die Person nicht nur darauf hin, dass du kein Interesse am Lästern hast. Es bringt dein Gegenüber zum Nachdenken, was genau ihm oder ihr das Lästern bringt.

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