Professionelle Fotografie vs. DIY

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Erinnere ich mich an meine Kindergarten- und Grundschulzeit, springen von meinem inneren Auge Bilder von diesen hässlich gestellten Fotografenfotos auf, wie Monster und Gespenster in einer Geisterbahn. Wären diese Fotos nicht mit Erinnerungen an eine glückliche Kindheit verbunden, würde ich sie allesamt verbrennen und wie einen Albtraum vergessen.

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Bereits die Shootings zu diesen schlecht organisierten und grauenvoll umgesetzten Bildern waren eher eine Bürde, als ein Spaß und ich sah sie lediglich als eine Standardvorkehrung, der ich mich jedes Jahr aufs neue unterziehen musste.
Die schockierende Wahrheit, dass einige Menschen für solche Fotografenfotos Geld bezahlten, lernte ich erst später und konnte es nie nachvollziehen. Denn meistens handelt es sich dabei um überteuerte Fotos, die alle gleich aussehen, vor demselben öden und hässlichen Hintergrund gemacht wurden, die ein und dieselben hundertmal gesehenen, abgelutschten Ideen, Posen und Motive zeigen und schlechtgeschminkte, künstliche lächelnde Menschen darstellen.

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Es entsteht dabei das Gefühl, dass es dem Fotografen dezent an seinem Allerwertesten vorbeigeht, wie das Model aussieht oder was es macht, dass es sich nicht gerade von der Schokoladenseite zeigt oder dass das Licht nicht im optimalen Winkel steht, solange er irgendein Foto macht und dafür sein viel zu überzogenes Honorar bekommt.

Selbstverständlich gilt dies nicht für alle Fotografen und ich bin mir sicher, dass es professionelle Studios gibt, die viel Wert auf Qualität legen, mit dem Model interagieren und es beim stylen, schminken und posieren unterstützen – die Einhörner unter den Trollen sozusagen. Ich persönlich bin eigenartigerweise eher auf Hobbyfotografen gestoßen, die die abgefahrensten Ideen hatten und die Kamera wie das Atmen beherrschten. Eben diese Fotografen nahmen jedoch überhaupt kein Honorar, solange man die Fotos für nicht kommerzielle Zwecke verwendete, dabei sind diese es jeden Cent wert!

Doch darum sollte es gar nicht gehen! 😉

Ein Fotoshooting kann zu einem besonderen Spaß werden und den größten Reiz haben, wenn man es selber macht, sei es durch Selfies, Kameras mit Fernauslöser oder mit der besten Freundin!

Hierbei gibt es sieben Dinge, die man sich im Kopf halten soll:

1. Eins der aufregendsten Dinge, die man vor einem Shooting tun kann ist ein Thema zu finden. Denn man kann für ein grandioses Foto in die verschiedensten Rollen schlüpfen, egal ob es ein Superheld, eine Diva, eine Meerjungfrau, eine Verführerin, eine Puppe oder etwas außergewöhnlich Futuristisches ist. Inspirationen kann man sich dafür zu genüge auf Instagram, Pinterest, Google, aus Filmen etc. holen. Dabei kann man alles ausprobieren, was man schon immer mal machen wollte oder was einen schon immer insgeheim gereizt hat.

 

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2. Als nächstes sollte man sich das Setting aussuchen und auch da bleiben einem die Möglichkeiten unbegrenzt. Statt einen öden dreckig-grauen Lacken als Hintergrund zu haben, kann man in einen wunderschönen Park gehen oder an einen See fahren. Auch vor einer quietsch-bunt bemalten Graffiti Wand kann ein cooles Bild entstehen. Findet sich in der Nähe ein Schloss oder vielleicht auch nur die Ruinen einer Burg, kann man dort der Fantasie freien Lauf lassen. Selbst etwas Historisches wie der Landschaftspark um ein stillgelegtes Hüttenwerk kann zu einem äußerst attraktiven und spannenden Schauplatz werden (und man lernt nebenbei etwas über die dort geschriebene Geschichte dazu).

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Sollte man keine Lust haben für ein Foto rauszugehen, kann man auch in der eigenen Wohnung auf oder neben einem ausgefallenen Möbelstück Fotos machen. Will man den Fokus ganz allein auf sich selbst legen, kann man auch vor einem einfarbigen Hintergrund posieren.

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3. Für einen außergewöhnlichen Style kann man zunächst einmal seinen eigenen Kleiderschrank plündern und Dinge kombinieren, die man noch nie zuvor kombiniert hat. Bedenkt man dabei, dass man bei einem Shooting nicht alltagstauglich aussehen muss, braucht man seiner Kreativität keine Grenzen zu setzen. Weiß man bereits im Voraus, welches Fragment man fotografieren möchte oder was auf dem Bild zu sehen ist, kann man sogar soweit gehen sich ein Kleid oder ein Top aus einem Tuch zu basteln oder lediglich eine Weste anziehen (ohne etwas drunter zu ziehen :P). Selbstverständlich kann man auch die Gelegenheit ergreifen für das Shooting extra shoppen zu gehen.

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Alternativ kann man auf dem Trödelmarkt günstig nach Requisiten ausschauhalten und vielleicht wird man gerade dort zu einem völlig neuen Einfall angeregt.
(Eine spannende Requisite, die durch ihre Beleuchtung noch eine ganz eigenartige Note verleihen kann ist eine Neonröhre oder andere LED Lampen.)

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4. Beim make-up and hair kann man sowohl selbst rumexperimentieren und seine Farbpaletten neuentdecken, als auch konkrete Tutorials nachschminken.
Habt ihre etwas auf Instagram, in einem Blog, auf YouTube, in einem Musikvideo oder in einer Zeitschrift gesehen? Na dann mal los 😉

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Ein schöner Nebeneffekt ist es, dass man seine make-up- und frisierskills auch für den Alltag erweitert.
Die Vorbereitung auf ein Shooting kann zu einer Art Beauty-Tag werden, bei dem sich alles um einen selbst dreht. Man albert rum und hat viel Spaß am werkeln, egal ob alleine oder mit Freunden.

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5. Bevor es an das eigentliche Knipsen geht, sollte man vor dem Spiegel das Posieren üben und dabei gezielt auf die eigene Schokoladenseite achten.


Ist man jedoch komplett planlos, wohin man mit dem eigenen Körper soll gibt es auch hierfür Tutorials von professionellen Models, die einem zeigen, wie man sich gekonnt in Szene setzt und welche Pose für welches Shooting am besten geeignet ist.

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6. Hat man alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, dann geht es an das eigentliche Shooten. An dieser Stelle kann man die verschiedensten Winkel ausprobieren, um das Beste aus sich rauszuholen. Sowohl die Kameraeinstellungen, als auch der Fokus kann dabei verändert werden.

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7. Anschließend kann man mit zahlreichen kostenlosen Apps an seinen Bildern basteln und diese außergewöhnlich bearbeiten, denn mit den richtigen Effekten, kann man das anfangs ausgewählte Thema unterstreichen (zum Beispiel in dem man einen 40er Jahre Look mit einer optischen „Veralterung“ der Bildaufnahme unterstreicht).

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Wer lieber am PC kreiert kann dabei zu kostenlosen Programmen, wie Gimp oder Picasa greifen. Für Könner und Künstlerchaoten, die nichts dagegen haben in die Tasche zu greifen, bleibt auch noch Photoshop. Über YouTube Videos und Zeitschriften, kann man, wenn man denn die Geduld und den Ehrgeiz hat, sich selbst einarbeiten und das Bearbeiten lernen.

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