DO IT LIKE DA VINCI – Was du von einem Genie lernen kannst

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Was genau ist ein Genie? Ein Mensch, mit einer hohen schöpferischen Begabung? Was zeichnet ihn aus?

Leonardo da Vinci war unbestreitbar eins der größten Genies, die diesen Planeten bewohnt haben. Und auch, wenn uns mehr als 5 Jahrhunderte an Zeitalter von ihm trennen, reichen seine Lehren bis in die Gegenwart. Wenn uns also jemand beibringen kann, wie man ein Genie wird – dann ist es er!

Das Wunderbare daran ist, dass seine Genialität und Meisterhaftigkeit keine angeborenen Begabungen sind, über die man entweder verfügt oder nicht. Das, was ihn seiner Zeit weit voraus brachte und ihm enormen Respekt bis weit über die Landesgrenzen verschaffte, sind alles erlernbare Fähigkeiten und Eigenschaften!

Leonardos Genius beruhte auf:

  • Seinem eigenen Willen und Ehrgeiz
  • Seiner unstillbaren Neugier
  • Genauer Beobachtungsgabe
  • Ausgeprägter Vorstellungskraft
  • Fantasie

An all diesen Dingen können – und sollten – wir arbeiten.

Und genau damit fangen wir nun an:

  1. Unaufhörliche Neugier

Leonardo hatte eine enorme, unstillbare Neugier. Er war neugierig auf alles! Die meiste Zeit widmete er sich nicht Aufträgen, sondern seinen Forschungen, Recherchen und Beobachtungen. Er wollte wissen, wie die Leute in Flandern über Wasser laufen, oder wie Licht vom Auge verarbeitet wird. Er wollte die Zunge eines Spechtes beschreiben und beobachtete leidenschaftlich gerne die Bewegungen des Wassers. Das alles tat er aus reiner Wissensgier.

Doch je mehr er erfuhr, beobachtete und lernte, desto mehr brachte es ihm in all seinen Arbeiten. Die Reflexion des Lichtes im Auge, verarbeitete er in seine fabelhaft realistischen Kunstwerke. Seine Forschungen über Muskelbewegungen schufen die Basis für Mona Lisas berühmtes Lächeln. Die Strömung des Wassers inspirierte ihn zu Projekten den Arno umzuleiten. Das gewonnene Wissen fand Anwendung in den unvorhersehbarsten Ideen und Konzepten.

Fördere deine Neugier. Sobald dich etwas interessiert – beschäftige dich damit. Indem du dich intensiv den Dingen widmest, die dich beschäftigen und berühren, programmierst du dich darauf zu lernen. Hinterfrage Informationen die du erfährst und gehe der Sache auf eine Faust auf den Grund.

Erwerbe Wissen zum reinen Vergnügen – einfach, weil dich etwas interessiert. Lies breit gefächert. Aber vor allem: Beschränke dich nicht nur auf ein Themen- oder Berufsfeld und du entdeckst neue Horizonte und Zusammenhänge!

  1. Beobachtungsgabe

Wie wird Licht von verschiedenen Oberflächen reflektiert? Wie spiegelt der Gesichtsausdruck der Menschen ihre Empfindungen wider? Wie fließt Wasser bei Strömungen? Leonardo hat sich diese und viele mehr Fragen gestellt. Daraufhin hat er viel Zeit damit verbracht genau diese Dinge zu beobachten und sich Notizen zu machen, von denen wir noch heute lernen können.

Schaue dich um, picke etwas raus, was dein Interesse weckt und beobachte es lange. Achte auf Details, auf die Form, die Bewegung, auf äußere Einflüsse. Frage dich warum es so ist. Stelle Theorien auf. Aber vor allem: Beobachte!

  1. Beginne an der Quelle

Leonardo hatte eine eigene Methode, wenn es um die sorgfältige Beobachtung geht. Seiner Meinung nach sollte man es schrittweise vornehmen und mit den Einzelheiten beginnen. „Wenn du eine wahre Kenntnis von den Formen der Dinge gewinnen willst, musst du bei den Einzelheiten derselben beginnen und nicht zum zweiten [Gegenstand] übergehen, bevor du den ersten gut im Gedächtnis hast und vollkommen beherrschst.“ (Leonardo da Vinci Biografie von Walter Isaacson, S. 670)

Aber vor allem, sollte man seine Untersuchungen immer an der Quelle vornehmen.

„Wer Zugang zur Quelle hat, geht nicht zum Wassertopf.“ – Leonardo da Vinci

Lasse dir das eine Lehre sein, wenn du etwas Neues lernst! Recherchiere möglichst nach an der Quelle und sieh dir die Dinge lieber selbst an, als sie von anderen beschrieben oder erklärt zu bekommen.

  1. Das Unsichtbare sehen können

Eines seiner Hauptbeschäftigungen, die sich immer wieder aufgrund ihrer Grandiosität rum sprachen und die weit bekannt waren, war die Inszenierung von Theaterstücken und Paraden. Denn Leonardo hatte die unglaubliche Fähigkeit Kreativität mit ausgefallener Technik durch seine reine Vorstellungskraft zusammenzubringen. Er entwarf Maschinen, um Schauspieler empor zu heben, ließ Drachen fliegen und vieles mehr.

Außerdem suchte er stets nach Analogien. So entdeckte er, dass die Form von Ästen ihn an Adern oder Flüsse erinnert.

Präge deine Vorstellungskraft aus und sehe Dinge, die du noch nie gesehen hast.

  1. Gründlichkeit

Sowohl Leonardos Kunst, als auch seine Wissenschaft hatte ein markantes Merkmal – es war gründlich! In seinem Codex Leicester notierte er 730 Feststellungen über das Fließen von Wasser. Den Vitruvianischen Menschen hat er sowohl künstlerisch, als auch wissenschaftlich so genau gezeichnet, dass es im Vergleich zu anderen Künstlern eine neue Dimension erreicht hat. Zumal ist seine Version die berühmteste! Seine Zeichnung war sorgfältig geplant und präzise mit festem Bleistiftdruck ausgeübt. Er wusste genau, was er tat. Unter der Zeichnung finden sich seine Ausführungen und Beschreibungen zu weiteren Aspekten der Positionierung. In seinen Gemälden war nicht nur jeder Pinselstrich durchdacht – jede Perspektive, jeder Lichteinfall, jede Reflektion und jede Faltendrapierung war präzise durchdacht und ausgeführt.

Gehe deine Arbeit und deine Hobbies an wie Leonardo. Führe alles mit äußerster Präzision und Gründlichkeit durch und es wird dir helfen, deine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und neue Dimensionen zu erreichen.

  1. Ablenkung

Leonardos leidenschaftliche Arbeitsweise und seine Besessenheit für Genauigkeit und Detail und natürlich sein Wissenshunger des reinen Wissenswillens lenkten ihn oftmals von dem ab, woran er gearbeitet hat. Allerdings waren genau diese impulsiven Projekte, die ihm das Wissen und das Können bescherten, das ihm ermöglicht hat so vieles zu schaffen und zu erfinden!

Ablenkung ist also nicht immer schlecht, wenn du dich von etwas ablenken lässt, wofür du brennst und aus dem etwas Großes werden kann.

  1. Tatsachen und Fakten

Leonardo war ein kritischer Denker und stellte allgemein anerkanntes Wissen in Frage. Hatte er eine Idee, so entwickelte er ein Experiment, um nach Beweisen zu suchen. Stellte sich jedoch seine Theorie als Falsch heraus, verwarf er sie. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt! Werden wir enttäuscht, suchen wir oftmals nach Rechtfertigungen oder klammern uns an „Hinweise“ die uns rechtgeben und zufriedenstellen sollen. Leonardo wollte nicht recht haben – er wollte Lösungen und Antworten finden! Habe Mut deine Meinung zu ändern, sobald du erkannt hast, dass du unrecht hattest.

  1. Hinauszögern

Als Leonardo an seinem Werk Das letzte Abendmahl arbeitete, ließ er sich jede Menge Zeit. An manchen Tagen stand er stundenlang vor dem Gemälde, starrte es an, nur um einen einzigen Pinselstrich zu machen und dann wieder zu gehen. Zu Herzog Ludovico sagte er einst, dass Kreativität Zeit brauche, „weil Ideen reifen und Eingebungen sich formen müssen.“ Außerdem war er der Meinung, dass man erstmal alle Fakten und Ideen sammeln sollte, bevor sie vom Geist verarbeitet werden konnten.

Vervollständige deine Projekte oder entwickle sie weiter, wenn die Zeit reif ist oder sobald du der Sache gewachsen bist. Manchmal muss eine Idee erst wachsen und sich formen, bis du sie zum Leben erwecken kannst. Lasse dir Zeit!

  1. Kombinieren und Zusammenbringen

Für Leonardo gehörte die Kunst und Technologie, bzw. die Wissenschaft zusammen. Kunst ist Wissenschaft und Wissenschaft ist Kunst. Auf den Notizbuchseiten seiner Anatomie Studien kritzelte er den ersten Entwurf für Mona Lisas Mund. Die Wissenschaft half ihm den künstlerischen Aspekt zu perfektionieren. Seine Ausarbeitungen darüber, wie Licht auf die Retina trifft, beeinflusste die Perspektive für das letzte Abendmahl. Gerade dadurch, dass die Welt als ein Ganzes gesehen hat, gelang es ihm Dinge zusammenzubringen, die andere noch nie zusammen gesehen haben und schuf somit vollkommen Neues.

  1. Fantasie

Fantasie durchdrang jeden Aspekt von Leonardos Kunst. Seiner Meinung nach war eine Kombination aus Beobachtung und Vorstellungskraft der Auslöser für die perfekte Erfindung.

Indem er die Grenzen zwischen Fantasie und Realität verwischte und das zusammenbrachte, was noch nie zusammengekommen war (siehe Punkt 9), kam er auf die wunderbarsten und einzigartigsten Erfindungen. So gelang es ihm eine außerordentlich große Armbrust zu bauen, schildkrötenartige Panzerwagen zu entwerfen und Pläne für die optimalsten Städte zu designen.

Betrachte Fantasie als eine Überholspur in die Wirklichkeit. Dass, was heute deinem Geist entspringt, kann in Zukunft Realität werden, die du wahr werden lässt!

  1. Mache was DU willst

Leonardo tat das, was er wollte, was ihn interessierte, was in anregte und was ihm Freude bereitet. Geld war keine Motivation für ihn. Daher konnte ihn die Herzogin Marchesa Isabella D’Este bis an sein Lebensende anflehen, ein Portrait von ihr zu malen – er tat es, trotz ihres hohen Ranges, nicht. Dafür malte er die Mona Lisa, die Frau eines Seidenhändlers.

Tanze nicht nach der Pfeife andere, sondern widme dich maximal dem, was DICH glücklich macht.

  1. Zusammenarbeit

Sowohl die Felsgrottenmadonna, als auch die Madonna mit der Spindel, sowie andere Gemälde, aus Leonardos Atelier entstanden in so enger Zusammenarbeit mit anderen Künstlern und seinen Schülern, dass man nur schwer sagen kann, wer welchen Teil gezeichnet hat. Auch der Vitruvianische Mensch ist das Ergebnis eines Austauschs von Ideen und Zeichnungen mit Freunden. Seine besten anatomischen Studien entstanden während seiner Zusammenarbeit mit Marcantonio Della Torre. Leonardo war stets auf der Suche nach Menschen dessen Hirn er anzapfen und von deren Wissen er profitieren konnte. Seiner Meinung nach entstehen Ideen, wo Menschen mit unterschiedlichen Interessen durch einen glücklichen Zufall aufeinandertreffen.

In der heutigen Zeit wäre es in etwa gleichzusetzen mit Coaches oder Mentoren.

Suche aktiven Kontakt zu Menschen von deren Know-How du profitieren kannst.

  1. Listen

Leonardo hatte etliche Listen geführt, die er mit den seltsamsten Dingen und „[…]von Wissenschaft diktierte To-Do-Listen[…]“ füllte. Alles, was seine unersättliche Neugier weckte schrieb er auf die Liste, um sich später darüber zu informieren. Seine Listen sind die „großartigsten Zeugnisse seiner Neugier“.

  1. Notizen

Über sein Leben verteilt, füllte Leonardo etliche Notizbücher, dessen Seiten sich noch heute in mehreren Museen und Sammlungen befinden. Er trug immer und überall ein kleines Notizbuch mit, um seine Beobachtungen, Gefühle und Eindrücke zu notieren und hatte größere Notizbücher für seine Anatomie-, Architektur-, Biologie-, Waffenbauforschungen etc.

Halte deine Gefühle, Erfahrungen, Infos etc. auf. Fülle Notizbücher mit Recherchen zu deinen Lieblingsthemen, führe Tagebuch und sammel handschriftliche Informationen zu den verschiedensten Dingen. Dies wird dir helfen deine Kreativität zu fördern, deine Gedanken zu ordnen und Ideen, Lösungen und Antworten zu finden.

  1. Don’t give a fuck – be extra – be you

Last but not least, scheiß darauf, was andere sagen. Sei du selbst und entschuldige dich nicht dafür. Leonardo war unehelich, Vegetarier, schwul und Linkshändler. Das meiste davon war im 15. Jahrhundert inakzeptabel. Aber Leonardo versteckte sich nie. Stattdessen liebte er es pinke oder rosafarbene, knielange Tuniken zutragen und das tat er auch. Er hielt sich nie zurück und passte sich nicht an. Er war er selbst und das, was er war hat ihn nie eingeschränkt oder behindert. Im Gegenteil, hat es ihm den Respekt verschaffen, den wir selbst heute noch vor ihm haben. Es machte ihn zu dem, was er immer war und bleiben wird – ein Genie!

 

 

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