Lesen ist wie eine Droge – die beste Droge der Welt. Sie setzt uns Bilder in den Kopf, inspiriert uns, gibt uns neue Gedanken und Anregungen. Wenn wir lesen sehen wir Dinge anders – wie sie sind, oder wie sie nicht sind. Bücher offenbaren uns Neues, sie geben uns Wissen, Inspirationen, Unterhaltung. Doch nicht alle Drogen sind gleich – und nicht alle Bücher sind lesenswert.

Nicht jedes geschriebene Buch ist für dich geschrieben. Nicht alles was deinen Freunden oder deiner Familie gefällt, wird dir gefallen.

Aber fangen wir von vorne an….

Es gibt verschiedene Arten von Lesern. Die einen entdecken die Bücher scheinbar zufällig. Sie stolpern beim Stöbern über etwas interessantes, bekommen Bücher geschenkt oder empfohlen oder lesen das, was ihnen durch Werbung in den Schoß fällt. Auf der anderen Seite gibt es Leser, die sich ihren Lesestoff gezielt aussuchen. Sie sind wie Menschen, die bewusst auf ihren Körper und ihre Ernährung achten. Denn nicht alles, was der Körper aufnimmt, ist gut für ihn und nicht alles, was der Kopf aufnimmt, hat einen positiven Nutzen. Diese Menschen haben Kontrolle über das, was sie formt. Bücher sind Wissen und Wissen ist Macht. Die Frage ist: Wessen Macht? Wenn wir das Lesen, was durch Zufall uns in die Hände gefallen ist, lassen wir uns durch Zufälle beeinflussen und formen. Zu wem würden wir uns dann entwickeln? Sollte jemand dahinterkommen, wären wir leichte Beute für Manipulationen… Aber in diesem Beitrag soll es nicht um Verschwörungstheorien gehen 😉 😀

Wie lesen aus viererlei Gründen:

Zur Unterhaltung lesen wir Romane, Geschichten, Sci-Fi, Horror, Thriller, Mystery. Für Inspiration greifen wir zu Biografien berühmter Persönlichkeiten, denen wir nacheifern wollen. Wenn wir nicht wissen, wie wir etwas bestimmtes im Leben erreichen oder machen sollen, lesen wir know how Bücher und für fundiertes Wissen greifen wir zu Büchern über Philosophie, Gesundheit, Wohlbefinden etc.

Nach wie vor bleibt eine Frage:

Wie suchen wir uns am besten Bücher aus, die zu UNS passen?

Du solltest niemals nur des Lesens Willen lesen. Stattdessen sollte es dein primäres Ziel sein Mehrwert zu schöpfen und deine Lebensqualität zu steigern. Daher ist es besonders wichtig, dass du genau weißt, was du magst und genau das auch liest. Beschränke dich also nicht auf Bestseller oder Klassiker. Konzentriere dich auch nicht ausschließlich auf Neuausgaben und jage nicht dem „richtigen“ Buch hinterher – das was „jeder mal gelesen haben sollte“. Denn wir alle sind unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, daher ist es natürlich, dass wir auch unterschiedliche Bücher für unsere Entwicklung brauchen.

Konzentriere dich daher auf deinen eigenen Geschmack. Schaue dir für die Unterhaltungsliteratur daher folgende Charakteristiken an:

• Tempo und Lesefluss: Wie schnell entwickelt sich die Handlung? Ist es ein fesselnder Page-Turner, oder eher schwer verdauliche Kost?
• Charakterisierung: Wie werden die Personen in der Geschichte präsentiert? Lässt der Autor tief in ihre Gedanken und Seelen blicken? Oder sind sie lediglich Teil einer gigantischen Maschine und erfüllen nur einen bestimmten Zweck?
• Storyline: Worauf ist der Fokus der Geschichte gelegt? Auf die Personen? Auf die Action und Handlung? Ist es eine komplexe Geschichte mit Plottwists und Überraschungen? Oder appelliert sie eher an die Gefühle? Vielleicht steht ja der Humor im Vordergrund?
• Struktur und Ton: Welche Laune zieht sich durch das Werk? Ist es herzergreifend? Lustig? Spannend? Aufregend? Packend? Zum Nachdenken anregend? Düster?
• Stil: Wie würdest du den Schreibstil des Autoren beschreiben? Drückt er sich poetisch, angenehm fließend und bildlich aus? Verwendet er viele veranschaulichende Metaphern? Oder nennt er die Dinge lieber beim Namen? Hat er vielleicht einen groben Stil?

Was bevorzugst du davon?

Wenn du erstmal weißt, worauf du beim Lesen abfährst, was dich anturnt und am meisten Lust und Freude bereitet, geht es darum die richtigen Autoren und Genre zu suchen. Hier gilt natürlich probieren über studieren. Nimm dir dazu deine Lieblingsbücher vor und schaue: Welches Genre haben sie? Von welchen Autoren stammen die Bücher? Welche Themen und Bereiche interessieren dich? Gibt es etwas bestimmtes, was du erfahren möchtest? Gibt es etwas, was du lernen möchtest? Etwas, wo du nicht weißt, wie es geht? Fange hier an:

1. Lieblingsautoren

Hast du schonmal ein Buch gelesen, was dich umgehauen hat? Hat es dich gepackt, gefesselt – dich verführt? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dieser Autor nicht nur dieses Buch rausgebracht hat. Denn es gehört eine Menge Übung ein Meisterwerk zu schaffen. Wo es ein Buch gibt, gibt es auch ein zweites und drittes. Wenn dir das Buch also gefallen hat, werden dir womöglich andere Bücher des Autoren gefallen. Informiere dich also, was dein Lieblingsautor noch geschrieben hat. Schaue dir die Inhaltsangabe an, lies dir Leserrezensionen durch und wenn es dich lockt – lies so viele seiner Werke, wie du willst.

2. Lieblingsautoren deiner Lieblingsautoren

Ein Genie ist nur so genial, wie sein Mentor. Das stimmt natürlich nicht ganz, denn allein Leonardo Da Vinci hat alle seine Mentoren überholt, aber: Wenn dein Lieblingsautor dir gefallen hat, kann es sein, dass dir seine Lieblingsautoren oder -werke ebenfalls gefallen werden. Google welche Bücher er empfehlen würde und wenn es sich um einen Autoren handelt, der noch lebt: Frag ihn einfach auf Twitter oder Instagram oder Facebook oder….

3. Frage Google, Pinterest etc.

Schreibe einfach „Bücher über…“ oder „books about…“ in die Suchanfrage bei Google oder Pinterest und lasse dich überraschen, wieviele Empfehlungen du bekommst. Suche die ansprechendsten Titel und Cover aus, lies dich in den Beschreibungstext an, google den Autoren, schaue dir die Bewertungen an.

4. Buchempfehlungen

Etwas weiter oben habe ich erwähnt, dass Buchempfehlungen nicht gleich Buchempfehlungen sind und das ist auch richtig. Man sollte sich nur dann Bücher empfehlen lassen, wenn man weiß, dass die Person ähnliche Interessen oder einen ähnlichen Geschmack hat. Doch was macht man, wenn man niemanden persönlich kennt, der einem Gutes empfehlen kann? Ganz einfach: Man sucht sich die Personen und Bewertungen selber aus! Denn es gibt die verschiedensten Websites, die sich genau darauf spezialisieren. Dabei kann man entweder nach Leselisten anderer leidenschaftlicher Leser gehen oder Eingabesysteme nutzen, wo man seine Lieblingswerke oder -autoren eingibt und sie empfehlen einem ähnliche Werke, die einem gefallen können:

Goodreads

WhichBook

TheBookSeer

Fantasticfiction

What should I read next

Und naja irgendwo auch Amazon

5. Bibliothekar/-in oder Verkäufer/-in

Wenn wir schonmal bei Experten sind, die sich auf Bücher spezialisieren: Wer weiß mehr über Bücher, als die, die in der Branche arbeiten? Plaudere mit dem Personal in der Bücherei oder im Buchladen, du wirst erstaunt sein, was für Wunderwerke sie dir empfehlen können…

6. Weitere digitale, virtuelle oder reale Orte, wo du nach dem richtigen Buch suchen kannst:

Facebook Gruppen, wie z.B. Women Reading Great Books (ich bin selbst in dieser Gruppe 😉)

BookTube, eine ganze Rubrik auf YouTube die sich mit Büchern befasst – gib es einfach in die Suche ein

Buch Clubs

Buch Podcasts, wie z.B. The Guardian Book Podcast

Berühmte Preise und Awards – informiere dich, welche Awards für den Bereich vergeben werden, der dich interessiert und dann schaue dir an, welche Bücher diesen Preis haben 😉

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