THINGS I LEARNED IN MY TWENTIES – Weisheiten, die jeder kennt, aber erst später realisiert

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Nächstes Jahr werde ich dreißig. Nicht, dass es irgendetwas zu bedeuten hätte, denn Alter spielte bei mir noch nie eine Rolle. Zumal ich mich immer noch keinen Tag älter als zwanzig fühle. Dennoch bin ich in den letzten zehn Jahren zunehmend weiser geworden. Man merkt es allein daran, dass ich diesen Blog führe und verschiedene Lektionen meines Lebens mit euch teile. Heute fallen mir viele Dinge wesentlich leichter als zu vor, ich habe nicht mehr vor allen Situationen Angst und sehe Vieles gelassener. Was aber am meisten fasziniert, ist, dass man einige Situationen zu einer einzigen Weisheit zusammenfassen kann und wenn man ihr bewusst wird, wappnet man sich automatisch für vieles, was noch auf einen zukommt.

Heute möchte ich die zehn wichtigsten Weisheiten mit euch teilen, die ich in den letzten zehn Jahren gelernt habe:

  1. Man kennt das Endresultat nie bevor es eintritt

Egal wie gut du vorausplanst, egal wie penibel du etwas organisierst, egal wie intensiv du tagträumst und wie präzise du dir die Situation vorstellst – sie wird NIE zu 100% so sein, wie du sie vorstellst. DOCH! Das heißt nicht, dass sie nie so gut sein wird. Es kann sein, dass alles noch viel besser kommt, als du es dir ausmalst. Doch die Moral bleibt dieselbe: Beiße dich nicht an einer Vorstellung fest, sondern sei offen für das, was das Universum für dich bereithält, denn es hat dein bestes Interesse im Sinn…

  1. Jeder hat sein eigenes Tempo und seinen individuellen Weg

Ich habe Freundinnen, die bereits verheiratet sind und Kinder haben. Andere wiederum erklimmen einen Spross auf der Karriereleiter nach der anderen. Ich kenne aber auch Menschen, die selbst mit 30 noch nicht ihre Berufung gefunden haben und sich in verschiedenen Felder und Bereichen versucht haben. Wir wurden dazu erzogen uns mit anderen zu vergleichen. Meine Eltern sagten mir oft Sätze wie „Schau dir mal xy an. Wie gut sie in der Schule ist. Wie sie sich um ihre Haustiere kümmert.“ Etc. Dabei war es noch nicht mal immer der Fall, dass die besagte xy bessere Noten hatte als ich, oder dass sie sich um ihre Haustiere besser kümmerte. Aber es verankerte sich so stark in meinem Unterbewusstsein, dass ich genau wie jegliche xy oder noch besser sein muss, dass ich nervös wurde, wenn jemand den ich kannte heiratete oder Kinder bekam, denn „Oh mein Gott, ich muss jetzt auch…“ Dass es vollkommener Blödsinn und ziemlich kontraproduktiv ist, habe ich mittlerweile begriffen. Ich z.B. bin noch nicht bereit für Kinder und Gott weiß, ob ich es je sein werde. Auch wie ich meine Ziele erreiche liegt ganz bei mir, denn vielleicht brauche ich in einem bestimmten Bereich ein paar Lektionen mehr, als jemand anderes. Andererseits gibt es Dinge, in denen ich ein Naturtalent bin oder mir bereits „mad skills“ aufgebaut habe, die andere nicht haben oder nicht in der Form. Jeder von uns hat einen eigenen Weg und ein eigenes Tempo und das Beste daran ist – beides bestimmen wir selbst!

  1. Niemand hat Ahnung, wie genau er etwas erreichen wird

Um die ersten beiden Punkte nochmal zusammen zu fassen: Wir kennen das Endresultat nie zu 100% und wir können uns den Weg und das Ziel nicht bei anderen abgucken (zumindest nicht zu 100%), daher wissen wir vorab auch nicht, wann wir etwas erreichen werden. Wichtig ist nur, dass wir lange genug am Ball bleiben um es zu erreichen. Das WIE erfahren wir auch dem Weg…

  1. Experimentieren und offen für Neues sein eröffnet dir dein Potenzial, neue Möglichkeiten und Ziele

Sehr lange Zeit hatte ich überhaupt keine Ahnung gehabt, was ich gerne machen wollte. Das lag nicht daran, dass ich keine Interessen hatte – eher im Gegenteil: ich hatte zu viele! Aber nur weil dich etwas interessiert, heißt es nicht, dass du es für den Rest deines Lebens auch machen willst. Nur weil dich eine Sache interessiert, heißt es nicht, dass dich NUR die eine Sache interessiert. Wenn du also immer wieder Neues ausprobierst und offen für neue Gedanken und Ideen bist, kann es sein, dass du etwas, was du bereits geschaffen hast, verbessert, erweitern oder komplett umwandeln kannst. Du kannst neues Potenzial in dir entdecken, denn ob du es glaubst oder nicht: JEDER kann mehr als nur eine Sache sehr gut machen!

  1. Ziele sind lediglich „first drafts“

Ziele sind Endresultate und wie in Punkt 1 erwähnt, können sie sogar ganz anders ausfallen, als wir es geplant hatten. Manchmal erfahren wir bei der Vorbereitung, dass etwas nicht umsetzbar ist, wie wir es uns vorgestellt hatten. Andererseits könnte uns jemand zur Hilfe eilen oder es eröffnet sich uns eine neue Ressource, die uns über das Ziel hinausschießen lässt. Als ich mir vorgenommen hatte, ein E-Book zu schreiben, wusste ich überhaupt nicht worüber. Ich hatte zwar ein wenig Erfahrung mit einigen Grafikdesign- und Bildbearbeitungsprogrammen, hätte aber nie gedacht, dass ich mein E-Book von A bis Z alleine erstellen und so professionell aussehen lassen könnte, wie es am Ende der Fall war. Unsere Möglichkeiten sind unbegrenzt, aber unsere Fantasie manchmal nicht. Erst wenn wir uns dem Endresultat nähern, eröffnen sich uns alle Möglichkeiten und wir sehen, wie stark es sich von unserem ausgehenden Ziel unterscheidet…

  1. Wie dein Partner dich behandelt, zeigt dir, was du ins geheim von dir denkst

Lange Zeit habe ich das nicht geglaubt. Das Herz sucht doch aus, wen man liebt. Und wenn er sagt, dass er mich liebt, dann wird das ja auch so stimmen, oder? Falsch! Wenn dein Partner dich schlecht behandelt, dich ständig versetzt, dir für alles die Schuld gibt, andauernd Streit sucht, dich nicht ernst nimmt oder andere respektlose Dinge tut, du aber nach wie vor bei ihm bleibst, dann liegt es an deiner eigenen Einstellung. Du hast Angst ihn zu verlieren, weil es vielleicht keinen „Nächsten“ geben könnte – du kannst froh sein ihn überhaupt zu haben. Vielleicht siehst du noch nicht einmal, dass sein Verhalten toxisch ist, weil du es von zu Hause aus deiner eigenen Familie kennst. Und auch wenn er dir wehtut, versuchst du einen guten Grund dafür zu finden, um seine Handlungen zu rechtfertigen. Dies liegt daran, dass du deinen eigenen Selbstwert nicht gefunden hast. Denn wenn du erstmal begriffen hast, dass du eine Queen bist, wirst du es nicht zulassen, dass dich irgendwer respektlos und entwürdigend behandelt, VORALLEM nicht der eigene Partner! Liebe heißt Respekt und Achtung – gib dich niemals mit weniger zufrieden!

  1. Das Leben, was wir einmal aufgebaut haben, muss nicht das Leben sein, was wir für immer führen müssen

Ein großer Teil der Menschheit und des Individuums ist die Weiterentwicklung und Veränderung. Die Person, die du heute bist, hat wenig mit der Person zu tun, die du in der Zukunft sein wirst. Diesen Beitrag hätte ich vor zehn Jahren noch gar nicht schreiben können und in zehn Jahren werde ich mich vermutlich darüber lustig machen, was für einen Schwachsinn ich geschrieben habe. Oder mir fallen einfach ein paar Punkte mehr ein. Wer weiß! Fakt ist, dass es für jeden Lebensbereich gelten kann. Der Beruf, den du dir mal ausgesucht hast, könnte sich als unpassend oder enttäuschend erweisen. Deine Interessen könnten sich ändern. Du und dein Partner könntet euch auseinanderleben oder du stellst fest, dass du eine andere Orientierung hast. Sooo vieles kann sich in deiner Einstellung, Auffassung, Selbstwahrnehmung und -empfindung ändern, dass es vollkommen schwachsinnig wäre an deinem alten Leben festzuhalten. Es bedeutet nicht, dass du von heute auf morgen alle Facetten deines Lebens herumreist – oder doch, wenn du es so willst. Einiges kann sich nach und nach ändern und wo eine Veränderung ist, kommen meistens auch andere dazu. Eh du dich versiehst, findest du dich in einem vollkommen neuem Leben wieder. Wichtig ist nur, dass es dich glücklich macht.

  1. „Ich“ ist kein Zustand, „ich“ ist ein Prozess

Ich kenne Menschen, die haben seit 20 Jahren die gleiche Frisur. Der Schnitt hat sich kein bisschen geändert. Sei es aus Bequemlichkeit oder weil sie „sich selbst treu bleiben wollen“. Doch was bedeutet eigentlich „sich selbst treu bleiben“? Der Mensch BRAUCHT Veränderung. Er MUSS sich weiterbilden, weiterentwickeln und wachsen. Das bedeutet, dass man auch in Kauf nehmen muss, sich bis an sein Lebensende zu suchen. Denn das „ich“ ist kein Zustand. Der Mensch, der du vor ein paar Jahren warst, hat andere Facetten, als der Mensch, der du heute bist. Jeden Tag lernst du Neues dazu. Du entwickelst neue Fähigkeiten und Glaubenssätze und löst dich von alten. Deine Überzeugungen ändern sich ebenfalls. Frage alte Menschen, wie sie in ihrer Jugend waren. Bestimmt waren sie einmal anders, als sie es heute sind und es hat Jahre gedauert zu dem zu werden, was sie heute sind…

  1. Es gibt kein „geeignetes“ Alter für etwas – du entscheidest, wann du bereit bist und ob

In Russland sagt man, wenn du als Frau bis 25 noch nicht verheiratet bist, dann wirst du als alte Jungfer sterben. Daher stressen sich alle mega einen ab, um so früh wie möglich unter die Haube zu kommen. Wenn ich also mal mit Verwandten und Bekannten aus Russland telefoniere – selbst wenn es Leute sind, die ich nicht kenne – so ist eine der ersten Fragen, ob ich denn schon verheiratet bin oder wann ich denn heiraten werde. Und, oh Gott, wie ihnen förmlich die Kinnlade runterfällt und sie die Luft so laut einziehen, dass man es durch den Telefonhörer hören kann, wenn ich ihnen sage, dass ich keinen Freund habe und es auch nicht eilt. Laut ihnen bin ich ein hoffnungsloser Fall, da ich ja schon längst das Alter überschritten habe, wo ich so sorgenlos Single sein kann. Doch lasse mich hier mal erklären, warum es bullshit ist! Es gibt keine zwei Menschen, die das Schicksal teilen. KEINE ZWEI MENSCHEN! Wir werden zu unterschiedlichen Zeiten, Umständen, sozialen Umfeldern, ausgestattet mit unterschiedlichen Mitteln, Genen, Eigenschaften, Beziehungen und Bildungsstand geboren und aufgezogen. Keine zwei Menschen haben ein identisches Leben. Daher KANN es kein „perfektes“ Alter für… geben! Zumal man auch nicht alles beeinflussen kann oder will. Selbst wenn ich bereit für eine feste Beziehung mit Familienplanung wäre, habe ich kaum die Macht den perfekten Partner „heraufzubeschwören“. Und nein, es reicht nicht aus mal „unter Menschen zu gehen“. Denn den Partner für’s Leben kann man sich nicht mal eben im Supermarkt um die Ecke besorgen. Das gleiche gilt auch für’s Kinder kriegen. Nicht jeder möchte Kinder und Gott weiß, nicht jeder SOLLTE Kinder haben. Auch in der Karriere gibt es keine Limits oder Einschränkungen. Das „perfekte“ Alter für den Durchbruch existiert einfach nicht!

  1. Es gibt keine „richtige“ Art zu leben – du bestimmst den Sinn deines Lebens

Es gibt doch tatsächlich Arschlöcher, die mich mal gefragt haben, ob ich mir mal nicht „einen richtigen Job suchen möchte“. Was genau ein „richtiger“ Job ist und ob es überhaupt „falsche Jobs“ gibt, bleibt mir bis heute ein Rätsel. Ich dachte immer, wenn man bezahlt wird und alles offiziell und legal ist, ist es ein „richtiger Job“, aber ok… Worauf ich hinaus will, ist, dass einige Leute wohl tatsächlich die irre Vorstellung haben, dass es einen „richtigen“ Weg gibt, das Leben zu leben. Dass es „richtige“ Jobs gibt, oder „richtige“ Beziehungen, oder eine „richtige“ Art und Weise, wie sich Menschen, vor allem Frauen zu verhalten HABEN. Dass man das zu tun hat, was sich „gehört“. Witziger Weise sind diese Menschen meist tot unglücklich in ihrer „richtigen“ Welt. Der besagte Fall, der mir das verlockende Angebot gemacht hat, mir einen „richtigen“ Job zu suchen, hat eine „richtige“ Verlobte, die er mit – ich nehme mal an – einer „falschen“ Frau betrügt. Dies bestätigt im Übrigen meine Theorie, dass ihn seine „richtige“ Fassade unglücklich macht. Was es über ihn als Mensch aussagt, ist eine andere Frage, aber ich komme vom Thema ab… Aber Hauptsache nach außen hin ist alles, wie es sich gehört und wie es andere von ihm „erwarten“. Doch warum sollten wir uns überhaupt verstellen und nach außen hin etwas anderes ausstrahlen, als das, was wir eigentlich sind? Es gibt nicht „eine“ Art oder „die“ Art und Weise sein Leben zu leben. Niemand kann dir einflößen, was dein Sinn des Lebens zu sein hat. Genau deshalb kann man ihn auch nicht „suchen“, man bestimmt ihn…

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